Immer mehr Unternehmen und alle Arten von Organisationen sind vom Mangel an qualifizierten Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt betroffen. Es handelt sich um ein multikausales Phänomen, das alle Sektoren und Regionen betrifft. Nichtsdestotrotz gibt es Instrumente und Methoden, die ihnen helfen können, das Problem erfolgreich zu bewältigen, und dennoch muss der Ausweg eine gemeinsame Initiative aller beteiligten Sektoren sein.
Der Fachkräftemangel ist auf allen Märkten und in allen Unternehmen auf globaler Ebene eine Realität. Da der Bedarf der Unternehmen an qualifizierten Mitarbeitern ständig steigt, wird die Einstellung gut ausgebildeter Fachkräfte immer langsamer und schwieriger.
Ebenso ist die Fluktuation der Mitarbeiter aufgrund der großen aktuellen Marktnachfrage höher denn je, was die Beschäftigungsperspektive für Unternehmen noch komplexer macht.
Die Situation auf dem amerikanischen Kontinent
In der jüngsten weltweiten Umfrage der Manpower Group zum Fachkräftemangel, an der mehr als 40.000 Personen in 40 Ländern teilnahmen, gaben 75 % der Arbeitgeber an, dass sie Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen, was einem Anstieg von 6 Prozentpunkten gegenüber der Umfrage von 2021 entspricht.
Die Aufschlüsselung der Daten aus dem Manpower-Bericht zeigt auch, dass die Länder in Nord- und Südamerika, die die größten Probleme bei der Einstellung von Talenten haben, Brasilien (81 %), Kanada (77 %), Guatemala (77 %), die USA (74 %) und Argentinien (73 %) sind.
In den Vereinigten Staaten beispielsweise sind fast 11 Millionen Stellen unbesetzt, während die Zahl der Arbeitslosen im ganzen Land nach Angaben des US Bureau of Labor Statistics kaum mehr als 6 Millionen beträgt.
Ein komplexes und unsicheres Szenario
Diese Schwierigkeiten haben mehrere Ursachen und treten bereits seit mehreren Jahren auf. Der Geburtenrückgang, der demografische Wandel, die steigende Zahl der Frühverrentungen, die neuen Motivationen der Millennials und Centennials und vor allem die zunehmende Digitalisierung der Unternehmen, die durch die Pandemie begünstigt wird, haben dazu geführt, dass viele Arbeitgeber nicht in der Lage sind, Profile zu finden, die technisches Wissen mit Soft Skills verbinden.
Personalexperten versichern, dass sich das Phänomen des globalen Talentmangels im Laufe der Jahre noch verschärfen könnte.
Laut der Studie The Global Talent Crunch des Beratungsunternehmens Korn Ferry wird die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften das Angebot bis 2030 bei weitem übersteigen, wodurch ein Defizit von mehr als 85 Millionen Arbeitskräften entstehen wird.
IT, der am stärksten betroffene Sektor
Diese neue Arbeitsrealität, die durch einen Mangel an Talenten gekennzeichnet ist, ist in allen Branchen zu beobachten, aber zweifellos ist der Technologiesektor am stärksten betroffen.
In den letzten zwei Jahren haben die digitale Beschleunigung der Unternehmen und die Verbreitung der Telearbeit zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach IT-Fachkräften aller Fachrichtungen geführt, den der Markt noch nicht auffangen konnte.
In Lateinamerika beispielsweise kann fast die Hälfte der offenen IT-Stellen - rund 48 % - nicht besetzt werden, weil es an Fachkräften mangelt, wie aus dem letzten IT-Talentbericht des internationalen Beratungsunternehmens PageGroup hervorgeht.
Talentbindung und der Einsatz von Technologie: Schlüssel zum Erfolg
Welche Instrumente stehen den Unternehmen angesichts dieses düsteren Szenarios zur Verfügung, um die Herausforderung des Talentmangels zu bewältigen?
Eine Möglichkeit ist die Stärkung der derzeit verfügbaren Humanressourcen. Angesichts der Probleme, die der Markt bei der Einstellung neuer Mitarbeiter bereitet, müssen die Unternehmen diesen Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt akzeptieren und in die Ausbildung und Entwicklung ihrer Teams investieren.
Laut Arbeitsmarktprognosen müssen die Mitarbeiter alle 3 bis 4 Jahre eine Auffrischungsschulung absolvieren. Die Bindung von Talenten ist eine große Herausforderung für Unternehmen, denn sie erfordert Zeit, Ressourcen und Kreativität, nicht nur um ihre Entwicklung und Ausbildung zu unterstützen, sondern auch um ihre Wünsche mit den Unternehmenszielen in Einklang zu bringen.
Technologie ist ein weiteres grundlegendes Instrument, auf das Unternehmen zurückgreifen können, um den Talentmangel zu bekämpfen, da sie eine effizientere Verwaltung ihrer Humanressourcen ermöglicht. Derzeit bietet der Markt erstklassige Lösungen wie SAP SuccessFactors, eine Cloud-basierte Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Arbeitskräfte intelligenter zu verwalten, oder die von Seidor, einem Mitglied von United VARs, angebotenen Lösungen für das Personalmanagement, die über ein vielfältiges Portfolio verfügen.
Die Option der Fernarbeit
Eine andere Möglichkeit für Unternehmen, dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist die Einstellung von Mitarbeitern aus der Ferne, was ihnen den Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften ermöglicht.
Diese Tendenz nimmt zu: In der weltweiten Umfrage "Current trends in remote working", die dieses Jahr von KPMG bei mehr als 530 Unternehmen in 46 Ländern durchgeführt wurde, gaben 89 % der befragten Organisationen an, dass sie bereits eine Politik der Telearbeit eingeführt haben oder dies in Erwägung ziehen.
Eine entscheidende Herausforderung für Unternehmen
Der globale Talentmangel, der sich durch die Pandemie der letzten zwei Jahre noch verschärft hat, ist ein Problem, das von Regierungen und Organisationen gemeinsam angegangen werden muss, um die bestehende Lücke zu schließen und das Lernen und die Ausbildung auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes auszurichten.
Gleichzeitig stellt es eine große Herausforderung für die Unternehmen dar. Diejenigen, die besser vorbereitet und in der Lage sind, intelligentere Strategien zu entwickeln, um neue Talente einzustellen und ihre eigenen zu halten, werden den Weg weisen.
Nichtsdestotrotz beziehen viele Unternehmen in ihre Entwicklungspolitik und ihre Personalabteilungen Teams ein, die sich speziell der Bildung von Netzwerken und der Schaffung von Diskussions- und Analyseräumen mit Regierungsbehörden, Gewerkschaften, Bildungseinrichtungen und sogar ihren eigenen Konkurrenten widmen, um gemeinsame Strategien auszuarbeiten, die dazu beitragen können, das Problem mit einer ganzheitlichen und multidisziplinären Vision anzugehen. Der Weg, der vor uns liegt, muss auf der Zusammenarbeit aller wichtigen Interessengruppen beruhen. Es ist an der Zeit, sich der Tatsache bewusst zu werden, dass der Talentmangel nicht nur ein Problem einiger weniger ist: Es gibt keine Einzellösungen für ein globales Problem.
stronger than one